Alle drei Dimensionen bei der Beratung beachten

Es ist unser er­klärtes Ziel, Organisationen dabei zu unter­stützen, interne und externe Heraus­forderungen früh­zeitig zu er­kennen und adäquate Prozess­architekturen zu ent­wickeln, die die Weichen für eine vo­raus­schau­ende Selbst­er­neu­erung stellen. Der 3. Modus der Be­ratung unter­scheidet sich weiter­hin grundlegend von der klas­sischen Form der Ex­perten­be­ratung, in­dem neben der Be­arbeitung der in­halt­lichen Sach­dimension eben­falls die Sozial- und Zeit­dimension von An­fang an bei der Architektur gleic­hwertig be­rück­sichtigt, syn­chronisiert und integriert werden.

3. Modus

Sachdimension

Be­arbeit­ung eines auf­gaben­be­zogenen System­problems zur Sicher­ung bzw. Weiter­ent­wicklung der organisationalen Leistungs­fähig­keit.

Sozialdemension

Indirekte Bearbeitung und Weiterentwicklung der Kooperationsqualität und Entscheidungsfähigkeit des involvierten Teams bzw. des sonstigen Kommunikationsgeschehens in der Organisation.

Zeitdimension

Be­obacht­ung sowie Ge­stalt­ung der Unter­nehmens­ent­wicklung im Zeit­ver­lauf und Syn­chronisation unter­schiedlicher Zeit­horizonte in den ver­schiedenen Auf­gaben­feldern.

Hohe Dynamik in sozialen Systemen

Die Be­ratung nach dem 3. Modus b­eachtet die hohe Dy­n­amik in sozialen Systemen, die vor­handene Selbst­b­ezüg­lic­hkeit von Or­ga­ni­sa­ti­onen und die damit ver­bundene Re­sis­tenz für Ver­änderungen. Ferner wird die natür­liche Ver­anlagung von Akteuren, in Or­ga­ni­sa­ti­onen nicht nur or­ga­ni­sa­tionale Ziele zu ver­folgen, sondern ein hohes Maß an Eigen­pro­filierung und Ein­fluss­nahme zur Er­reichung per­sönlicher Ziele in einen Pro­zess ein­zu­bringen, be­dacht.

Beratung nach dem 3. Modus passiert nicht in der Auf­trag­ge­ber­or­ga­ni­sa­tion, sondern in einem dafür ge­schaffenen „sozialen Ge­füge“: dem Be­ratungs­system, das die Auf­trag­ge­ber­or­ga­ni­sa­ti­on und ex­terne Be­rater durch Kommunikation mit­ein­ander formen, ohne dabei die eigenen Or­ga­ni­sa­ti­ons­gren­zen auf­zu­lösen. Ein Be­ratungs­system hat die Funktion, bei komplexen Her­aus­­for­der­ungen Ein­­schätz­ungen, Er­­kennt­­nisse, Inter­ventionen und Lösungen heraus­zu­kristallisieren. Diese können nur durch das Zu­sammen­wirken von Organ­isations­internen und Orga­nisat­ions­fremden ent­stehen, wobei sie durch deren spezifische Mög­lich­keiten und Limit­ierungen ge­prägt sind.